Aktuelle Entwicklungen Kölner Innenstadt
Bereits in den vergangenen Jahren hat sich u.a. durch die hohe Filialisierung der Innenstädte viel verändert. Die aktuellen Umsätze sind müssen differenziert und Branchenabhängig betrachtet werden. So liegen etwa Textilbereiche und gemischten Sortimente seit zwei Jahren stabil bei bis zu Minus 25%. Teilweise wird auch das Vor-Corona Niveau z.B. bei festlicher Bekleidung oder in der Sportbranche erreicht. Das liegt an den nachgeholten Festivitäten bzw. dem Wachstumsmarkt Sport.
In den Überlegungen ist die Energiekrise, die auf uns zukommt noch nicht berücksichtigt.
Die Frequenzen in der Kölner Innenstadt bewegen sich aktuell ebenfalls auf Vor-Corona-Niveau und haben auch vom 9,00€ Ticket profitiert. Allerdings schlagen sich die Kundenfrequenzen der Einkaufsstrassen von Hohe Strasse und Schildergasse nicht in den Umsätzen der Händler nieder. Hier ist besonders zu beobachten, dass das 9,00€ Ticket viele Rucksack-Touristen nutzen, die zwar die Stadt besuchen, aber nicht in gleicher Weise die einzigartigen Kunst- Kultur- und Handelsangebote wahrnehmen.
Der Einzelhandel hat aber auch die Problematik der unterbrochenen Lieferketten, bei denen aktuell nur ein Teil der Herbst-Winterware eingetroffen ist.
Spürbar ist außerdem, dass Kunden, die im mittleren und gehobenen Segment einkaufen in der Kölner Innenstadt stark rückläufig sind. Das ist aus Sicht der Händler und Rückmeldungen ihrer Kunden besonders auf die Aufenthaltsqualität von Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit zurückzuführen. Gerade in den vergangenen Wochen haben Betteleien, offensichtlicher Drogenkonsum und wenig attraktive Strassenmusik wieder deutlich zugenommen.
Deshalb ist die Forderung des Handels, der Gastronomie und Hotelerie an die Stadt vor allem die Aufenthaltsqualität im Hinblick auf Betteleien, Drogen und Strassenmusik erheblich zu verbessern und auch ein Konzept zu erarbeiten, um ein Publikum für Kunst & Kultur zu gewinnen, die dann auch in der Innenstadt einkaufen.
Seit über zwei Jahren ist die Initiative der Kölner Handelslagen, in der die Immobilieneigentümer sich für die Entwicklungen der Innenstadt engagieren sehr aktiv. Eines der sichtbaren Projekte war die Finanzierung und Umsetzung der Winterbeleuchtung. Aktuell arbeitet die Initiative intensiv an einer qualitativen Ausrichtung der Handelskonzepte, die in Neuvermietungen einfließen.