Die Oper gehört ins Zentrum der Stadt
Mittlerweile begleitet uns das Drama um die Sanierung der der Kölner Oper seit vielen Jahren; immer wieder werden Kostenerhöhungen verkündet und Eröffnungstermine verschoben. Es steht zu befürchten, dass sich das einstige Prestigeprojekt noch zum Millionengrab für die Stadt Köln und ihre Bürger entwickeln könnte. Von daher sind aus der Sicht von STADTMARKETING KÖLN Vorschläge zu begrüßen, die zu einer Auflösung dieses Dilemmas führen könnten. Die aktuelle Aussage von Herrn Schwiering, dass eine Oper zwingend ins Stadtzentrum gehört, trägt hierzu nicht bei.
Bereits vor zwei Jahren hat STADTMARKETING KÖLN vorgeschlagen, der Oper einen neuen Platz zu geben. Eine Überlegung, die schon seinerzeit nicht neu war, und auch rechtsrheinische Standorte für einen Opernneubau ins Spiel brachte. Pläne dafür sind – soweit aus vorhandenen Unterlagen ersichtlich - vorhanden. Was fehlt, ist die Bereitschaft oder der Mut, auf gute, vorliegende Ideen zurückzugreifen. Denn auch wenn in Köln viele Kultureinrichtungen zentral gelegen sind, bieten die rechtsrheinischen Stadtteile mit ihrer Rheinnähe einen ganz besonderen Charme, die Oper neu aufzusetzen und mit vielfältigsten Anreizen versehen in ein neues, zukunftsträchtiges Umfeld zu integrieren. Dazu bedarf es allerdings eines Blicks über den traditionellen Opernbesuch hinaus.
Bestes Beispiel hierfür ist die Hamburger Elbphilharmonie. Mit der Planung des Hauses hat man keinen Innenstadtstandort gewählt, sondern sich ganz bewußt für einen Stadtteil entschieden, der Zukunftspotenziale hat und nicht nur die Elbphilharmonie in einzigartiger Weise präsentiert, sondern Hamburg selbst überregional, ja international als Kunst- und Kulturmetropole profiliert. Auch wenn die Kosten für diese Entwicklung ebenfalls aus dem Ruder gelaufen sind – Hamburg hat zumindest etwas für seine Kunst- und Kulturszene und sein Image geschaffen, das die finanziellen Belastungen schnell vergessen ließ.
Es werden sich immer Gründe finden, die Operneröffnung noch weiter zu verschieben. Aber es wird Zeit, der Never-Ending-Geschichte der Kölner Opern-Sanierung etwas entgegen zu setzen. Die
Bürger würden bei einem plausiblen Konzept die Entscheidung für einen Neubau sicherlich mit tragen. Denn nach der Fertigstellung des alten Opernstandorts könnte das Haus am Offenbachplatz für das Musicalhaus zur Verfügung gestellt werden, das so ebenfalls eine seiner Bedeutung für ein breites, überregionales Publikum entsprechende Aufwertung erfahren dürfte.