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Ordnung, Sauberkeit, Sicherheit in der Kölner Innenstadt

Der zweite LockDown zeigt wieder einmal auf, dass mit sinkenden Frequenzen in der Kölner Innenstadt die Hemmschwelle für offensichtlichen Drogenkonsum, Lagereien, Wildpinkeleien, Verunreinigungen und Schmierereien an den Hausfassaden oder in den Eingangsbereichen der Geschäfte sinkt. Und auch die Weihnachts- bzw. Winterdekoration ist vor Dieben nicht sicher.

Tendenzen, die bereits beim ersten Lockdown zu verzeichnen waren, treten nun wieder in Erscheinung.

Gerade am vergangenen Wochenende gab es mehrere Vorfälle. Die Fassade der GALERIA Karstadt Kaufhof zur Cäcilienstrasse ist großflächige besprüht worden. Und auf der Schildergasse fehlt ein 5m hoher Weihnachtsbaum, der Teil der umfangreichen Weihnachtsdekoration in der Innenstadt war. Sie zu finanzieren, war besonders in diesem Jahr ein großer Kraftakt, da Handel, Gastronomie und Hotellerie massiv von der Pandemie betroffen sind. Dank des finanziellen Engagements der Immobilieneigentümer, des Handels und der Partner aus der Wirtschaft und unter der Federführung von STADTMARKETING KÖLN ist die Pilotierung der neuen Winterbeleuchtung auf der Hohe Strasse, die Weihnachtsbeleuchtung auf der Schildergasse und in den umliegenden Einkaufsstrassen umgesetzt wurden. Das so entstandene Ambiente erfordert große finanzielle Budgets, personelle Ressourcen und Überzeugungskraft, damit die Wirtschaft sich an den Kosten beteiligt. Das allerdings wird immer schwieriger, denn die Wahrnehmung der weihnachtlichen Innenstadt ist aus Sicht vieler unserer Gesprächspartner durch organisierte Bettelei, Diebstähle und die Drogenszene in der Innenstadt massiv belastet.

In den Wintermonaten nächtigen zu dieser Jahreszeit besonders viele Obdachlose vor den Eingängen vor allem der Handelsimmobilien, hinterlassen oft ihren Müll und die Spuren ihrer Notdurft. Für die Eigentümer der betroffenen Objekte wird es nicht nur immer teurer, Sauberkeit und Ordnung wieder herzustellen. Es sind auch immer weniger Mitarbeiter bereit, diese Aufgabe zu übernehmen. Mieter sehen diese Entwicklungen als Qualitätsmängel, die teilweise sogar Mietkürzungen nach sich

ziehen. Auch wenn in diesem Jahr die organisierten Betteleien von Menschen aus Südosteuropa durch die Pandemie rückläufig sind, ist Köln attraktiv für Obdachlose aus ganz Deutschland, die sich trotz Lockdown ohne festen Wohnsitz mehrere Wochen in der Stadt aufhalten. Die Kölner Bedürftigen, die von den Kölnern unterstützt werden, haben schon lange ihren Platz in der Innenstadt geräumt.

Auch wenn die EU bis 2030 die Obdachlosen aus dem öffentlichen Bild verbannen möchte und die Kommunen auffordert, Räume zu schaffen, wird es eine Herausforderung, sie in den Unterkünften zu halten. Nicht selten zieht man das Leben auf der Strasse vor, da die Kriminalität untereinander tendenziell zugenommen hat.

Es ist leider keine Frage, dass Bedürftige heute in fast allen größeren Städten nahezu selbstverständlich zum öffentlichen Bild gehören. Ob und in welchem Umfang organisierte Bettelei zugelassen werden sollte, ist eine andere Frage. Auch wenn wir uns zu Betteleien und Lagereien im Rahmen regelmäßiger Rundgänge mit den Ordnungs- und Sozialkräften der Innenstadt austauschen und dabei die ein oder andere temporäre Verbesserung erreichen konnten, reichen die aktuellen Maßnahmen nicht aus, um die Situation deutlich und nachhaltig zu verändern. Dazu bedarf es ganzheitlicher Ansätze, die konsequent umgesetzt werden müssen. Eine von vielen Herausforderungen, die trotz der Pandemie und ihrer Folgen weiter verfolgt werden müssen, wenn das Image unserer Innenstädte nicht noch weiteren Schaden nehmen soll.

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