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Erstmalige Messungen von Kühleffekten in einer deutschen Einkaufsstraße

Die Pilotierung der Verschattung eines Teilbereiches der Hohe Straße wurde in diesem Jahr im Rahmen einer Kooperation zwischen der Aachener Grundvermögen, der Universität zu Köln Institut für Geophysik und Meteorologie, Geografisches Institut und STADTMARKETING KÖLN mit Messungen und wissenschaftlichen Erklärungen der Kühleffekte ergänzt.

Über 40 Sensoren innerhalb und außerhalb der Verschattung haben zwischen Mai und September Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit an den Hausfassaden erfaßt, deren Daten nun ausgewertet werden und erste Ergebnisse zwischenzeitlich vorliegen. Damit wurden erstmalig in Deutschland Messungen zu Klimamaßnahmen in einer größeren Einkaufsstraße durchgeführt.

Die Maßnahmen entstand im vergangenen Jahr und wurden vom STADTMARKETING KÖLN- Initiativkreis der „Kölner Handelslagen“ unter der Leitung von Dr. Frank Wenzel, Geschäftsführer der Aachener Grundvermögen initiiert. Diese Maßnahme zur Steigerung der Aufenthaltsqualität resultiert aus den Abhängigkeiten der Passantenfrequenzen zu Überhitzungsperioden in den heißen Sommermonaten, denn die Temperaturen in europäischen Innenstädten steigen nachweislich. Die Aachener Grundvermögen gab den Impuls und ihr seit vielen Jahren aufgebautes ESG-Management wurde in die Messungen involviert.

ESG steht für Environmental, Social and Governance (Umwelt, Soziales, Führungsverantwortung) und beschäftigt sich mit dem aktiven Management der Auswirkungen durch den Klimawandel und sozialer Gerechtigkeit. Ein besonderer Fokus ist bei der Aachener Grundvermögen die digitale Vorgehensweise zur Bewertung von ESG-Maßnahmen, um möglichst effektiv z.B. eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu bewirken. Durch die Bewertungen der Meßdaten können konkrete Maßnahme abgeleitet und aufeinander abgestimmt bzw. eingestellt werden, um einen größt möglichen Effekt zu erreichen.

Dabei war es den Verantwortlichen wichtig, eine wissenschaftliche Kooperation mit Experten zur Bewertung von Klimaanpassungsmaßnahmen einzugehen und mit der Universität zu Köln und seinem Geografischen Institut zur Verfügung war der Partner gefunden. Somit widmete man sich gemeinsam der Fragestellung, welche Kühleffekte die Innenstadt von der „Verschattung Hohe Straße“ hat und mit welchen ergänzenden Maßnahmen andere Verschattungsformen, wie z.B. Begrünung oder aktive Befeuchtung eine möglichst hohe Effizienz erreicht werden kann.

Im Gegensatz zu den im mediterranen Raum teils etablierten horizontalen Sonnensegeln ermöglichen die vertikal angeordneten Beschattungstücher in der Hohe Straße eine bessere Belüftung der Fußgängerzone insbesondere bei zirkulationsarmer Sommerhitze, sowie eine bessere nächtliche Abkühlung enger Straßenkorridore. Die Messungen und wissenschaftlichen Erklärung der Kühleffekte kommen von, Studierenden der Universität zu Köln von Prof. Dr. Ulrich Löhnert (Institut für Geophysik und Meteorologie) und von Nils Eingrüber (Geographisches Institut), sie erheben erstmalig räumlich hochauflösende Klimadaten in einer mit Verschattungsmaßnahmen ausgestatteten Fußgängerzone einer großen deutschen Innenstadt. Bisherige Untersuchungen beruhen auf Modellierungen, mit denen die Kühlwirkung geschätzt wird. Die Sensoren, die in verschiedenen Höhen an Straßenlaternen und Hausfassaden angebracht wurden, liefern hochauflösende Daten sowohl innerhalb als auch außerhalb der verschatteten Bereiche- so können direkt kleinräumige Temperaturunterschiede durch die Verschattung erfasst werden. Auf 50 Metern Länge der Hohen Straße sind über 40 Sensoren montiert. Nils Eingrüber, Wissenschaftler und Dozent am Geographischen Institut und Britney Fejzolli (Bachelorstudentin) werten die Messdaten der ersten Hitzewellen dieses Sommers im Rahmen der Forschungsarbeiten aus. Dabei lässt sich jetzt schon sagen, dass die Verschattungsmaßnahmen in der Hohe Straße an sehr heißen Tagen zu einem signifikanten Kühleffekt von 2-3°C in den Nachmittagsstunden führen können. An besonders windstillen Hitzetagen lässt sich teils eine Kühlwirkung der Lufttemperatur von bis zu 5°C feststellen. Die gefühlte Temperatur von Passanten kann durch die Verschattung dabei um bis zu 11°C reduziert werden. Die Maßnahme können somit zu einer deutlich geringeren Hitzebelastung und Komfortverbesserung der Menschen in der Hohe Straße beitragen.


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Pilotierung der Erstausstattung Verschattung Hohe Straße mit Unterstützund von

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